BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

OV STEINLACH-WIESAZ

Kundgebung "Mössingen für Demokratie, Solidarität und Respekt"

29.01.22 –

Mehrere hundert Menschen fanden sich am Samstag, 29. Januar 2022, vor dem Mössinger Gesundheitszentrum ein. Zur Kundgebung unter dem Motto "Mössingen für Demokratie, Solidarität und Respekt" hatte ein breites Bündnis aufgerufen, dem auch der Ortsverband Steinlach-Wiesaz von Bündnis 90/Die Grünen angehört. Für uns hielt unser Vorstandsmitglied Maini Wagner eine starke Rede, deren Wortlaut wir hier dokumentieren:

"Ich möchte den Blick nach vorn wenden. Und ich möchte die Krise, die wir alle erleben, als Chance betrachten. Durch diese Krise können wir lernen, wie wir als Bürger, als Europäer, ja als Menschheit zukünftigen Herausforderungen besser begegnen können. Während der Corona-Pandemie haben wir in Echtzeit permanent am wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn-Prozess teilhaben können. Vielen Menschen ist dabei nicht klar, dass ein wissenschaftlicher Diskurs in der Fach-comunity Voraussetzung dafür ist, Untersuchungsergebnisse einzuordnen, zu bewerten und in den allgemein anerkannten Wissenschaftskonsens zu integrieren. Von diesem kontroversen Diskurs lebt die Vertrauenswürdigkeit der Forschung. Viele Menschen jedoch missverstehen dies als „die sind sich ja selbst nicht einig“ und „da gibt es wohl unterschiedliche Meinungen“.

Ich möchte einen optimistischen Blick nach vorn werfen. Und dann sehe ich, wie unsere Kinder und Enkelkinder lernen, wie Wissenschaft funktioniert – weil es zum Beispiel Thema im Schulunterricht ist. Ich sehe auch, dass unsere Kinder lernen, wie Journalismus funktioniert. Was ist seriöse Berichterstattung? Wo wird die Wirklichkeit verdreht? Wo werden Fakten verschwiegen? Wo Falschnachrichten lanciert und Meinungen manipuliert? Woran erkennt man Fakenews? Wie entstehen in den sozialen Netzwerken Meinungsblasen und Verschwörungstheorien? Dieses Rüstzeug muss Schülern an die Hand gegeben werden.

Wenn ich optimistisch nach vorn blicke, sehe ich auch, wie Kinder und Jugendliche immer wieder sich immer wieder ihrer eigenen Selbstwirksamkeit bewusst werden. Das kann in Schulen, Kitas, in Vereinen und auch zu Hause sein. Ich wünsche mir, dass sie so oft wie möglich erleben, dass sie nicht machtlos sind. Sondern dass sie erfahren, dass sie ihre Ziele und Vorstellungen mit friedlichen Mitteln durchsetzen können – oder ihnen so zumindest am besten näher kommen. Ich wünsche mir, dass sie die Erfahrung machen dürfen, dass sich Anstrengung und Beharrlichkeit lohnt. Dass sie stolz auf sich sein können, wenn sie Schwierigkeiten gemeistert haben. Ich wünsche mir, dass unsere Kinder und Jugendlichen erfahren dürfen, dass sie Ziele am besten in der Gruppe erreichen – und zwar in Gruppen, in denen man respektvoll und konstruktiv zusammenarbeitet. Wer diese Erfahrungen macht, ist davor gefeit, sich als machtloses Opfer derer „da oben“ zu fühlen. Wer solche stärkenden Erfahrungen macht, ist davor gefeit, sich vom Hass von Demokratiegegnern anstecken zu lassen.

Unsere Kinder müssen auch lernen, wie unglaublich kompliziert und verwoben die Probleme dieser Welt sind. Sie müssen lernen, dass es keine einfachen Lösungen gibt. Wir sollten ihnen vorleben, dass man es aushalten muss, über Herausforderungen immer wieder neu nachzudenken und zu diskutieren. Wir sollten ihnen vorleben, dass man im kleinen, individuellen Bereich mit Kreativität, Durchhaltevermögen und Teamwork sehr wohl am Großen mitwirken kann.

Wir sollten versuchen ein gesellschaftliches Klima zu schaffen, in dem es normal und legitim ist, Fehler zu machen. In dem es normal ist, aus Fehlern zu lernen. In dem es normal ist, wieder aufzustehen, ohne mit Häme, Verachtung und Gesichtsverlust bestraft zu werden. Wir sollten zu jeder Zeit jedem Menschen die Möglichkeit zugestehen, seine/ihre Meinung zu ändern – am besten durch Erkenntnisgewinn. Wir alle verändern uns und entwickeln uns weiter. Dieses Recht sollte allen Menschen zugestanden werden.

Und zuletzt möchte ich an uns alle appellieren, dass wir uns nicht infizieren lassen von der Aggressivität anderer. Bleiben wir differenziert und friedlich im Ton, aber klar in der Aussage, dass Demokratie nur mit Respekt und Solidarität zu machen ist. Bleiben wir klar in der Aussage, dass Demokratie mit großem Abstand die beste Form des Zusammenlebens ist."

 

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